Georgi Gurewitsch,

Jahrgang 1917, diente seit 1939 in der Armee; nach dem Krieg wurde er Ingenieur und später freiberuflicher Phantastik-Schriftsteller. Seine erste phantastische Geschichte erschien 1946, zahlreiche Romane und Erzählungsbände, aber auch populärwissenschaftliche Artikel und Bücher folgten. Den Lesern in der DDR ist Georgi Gurewitsch durch die Erzählungen „Infra des Drachen” (in einer Anthologie des Moskauer Verlags für fremdsprachige Literatur), „Notsignale vom Planetoiden” und „Die Achtnulligen” (beide in der kap-Reihe) bekannt; für die meisten seiner neueren Arbeiten ist die Vorführung von phantastisch-spekulativen Ideen und Gedankenexperimenten in diskursiver Form typisch.

Georgi Gurewitsch gehört zu den wenigen Phantastik-Autoren, die auch teoretische Überlegungen zum Wesen ihres Genres veröffentlicht haben: 1967 erschien – nach mehreren Artikeln in der Presse – sein publizistischen Buch „Eine Karte des Landes der Phantasien”. Er untersucht darin (mit etlichen thematischen Abstechern, z.B. zun Science-fiction-Film und zur Psychologie junger SF-Leser) die Frage, „wie Phantastik sein muß”, anhand von zwölf recht rigorisen, zum Teil gegensätzlichen Forderungen, die von verschiedenen Theoretikern an das Genre gestellt werden oder wurden. Dieses Dutzend Ansichten über die („wissenschaftlische”) Phantastik tragen im Prolog zu seinem Buch „Die zwölf erbosten Kritiker” vor.

 

Georgi Gurewitsch // Lichtjahr 2. – Berlin: Verlag Das Neue Berlin, 1981. – S. 68.

 

© 1981 Simon Erik, текст